Besinnliche Reise durch die Welt des Gospels

Publikum bedankte sich bei den KisSingers mit stehenden Ovationen

Ihr letzter Auftritt mit den KisSingern? Astrid Wilde (r.) verlässt mir ihrem Mann, Pfr. Jochen Wilde, am 1. Januar 2015 Bad Kissingen (Foto: Klopf)

Bad Kissingen, Sa., 13.12.2014 (klk). Seit Jahren ist der Gospelchor „Die KisSingers“ bei seinen Konzerten ein wahrer Besuchermagnet. Wovon manche andere Chöre nur träumen können, ist für sie Selbstverständlichkeit – ein volles Haus. So war es auch jetzt bei ihrer 17. Gospel-Weihnacht in der evangelischen Erlöserkirche Bad Kissingen. Gängige Melodien, die leicht ins Ohr gehen, Texte, die das Herz berühren, und Sänger, die Begeisterung aussprühen, - so kann man ihren Erfolg charakterisieren.

Kirchenmusikdirektor Jörg Wöltche ist dabei der dynamische Motor, der als agiler, faszinierender Chorleiter die rund 60 stimmlich gewandten Chormitglieder zu Höchstleistungen anspornt. Wöltche ist ein Multitalent. Er dirigiert, spielt nebenbei E-Piano, bedient das Beleuchtungsmischpult der Spots und moderiert. Dass er dabei den Überblick über alles behält, ist erstaunlich.

Dramaturgisch war das Konzert optimal aufgebaut. Standen im ersten Teil besinnliche, leise Töne auf dem Notenblatt, glänzten am Ende der Rhythmus und die Dynamik. Besonderer Höhepunkt war die Uraufführung von sieben stimmungsvollen und berührenden Gospels, zu der Silke Graskamp die Texte und Jörg Wöltche die Musik geschrieben hatte. Daneben erstrahlten Gospels der bekannten amerikanischen Songwriter Richard Smallwood und Kirk Franklin, die von Gesangssolisten vorgetragen wurden. Dabei bezauberten das Timbre und die unterschiedliche gesangliche Stärke der Solisten, die mit viel Engagement ihren Part vortrugen. Hier zeigte sich, dass nicht nur die Stimme, sondern auch das Herz, welches dahinter steht, betören kann. […]

In dem abgedunkelten Kirchenschiff der Erlöserkirche mit spärlicher Beleuchtung des Altarraums schafften die Sänger von Anbeginn an eine emotional tief beeindruckende Stimmung. Dank einer ausgeklügelten Beleuchtung erstrahlte die Bühne zum jeweiligen Lied in einem passenden stimmungsvollen Licht, welches die Dramaturgie des Liedes und seine Wirkung unterstrich. Ob romantisch rührselig oder feurig aufheizend, - immer trafen die Chöre mit ihrer Musik genau in die Herzen der Zuhörer. Mit riesigem Applaus und stehenden Ovationen feierten die Zuhörer in der bis auf den letzten Platz besetzten Erlöserkirche die Chöre, was auch überaus verdient war. So bot das Konzert, mit „Gospel-Christmas“ umschrieben, eine sinnliche und beschauliche Einstimmung auf das große Fest der Liebe und wurde zu einem Klang- und Gefühlserlebnis, das noch lange nachschwang.

(Text und Fotos: Peter Klopf)