Szenen einer Einführung

Neu im Dekanat: Vikarin Eva Mundinar

Herzlich willkommen: Vikarin Eva Mundinar

Schweinfurt, So., 30. Okt. 2016. Zurzeit zählt das Dekanat Schweinfurt drei Vikarinnen und einen Vikar – alle ihre praktische Ausbildung in Schweinfurter Stadtgemeinden absolvierend: Daniela Bachmann (St. Lukas), Johanna Thein (Christuskirche), Thomas Frenz (Kreuzkirche Oberndorf) – und seit dem 1. September Eva Mundinar, zuständig für St. Johannis und St. Salvator.

Letztgenannte wurde nun von ihrer Mentorin (Ausbildungsbegleiterin) Pfrin. Gisela Bruckmann offiziell in den Dienst für die beiden Kirchengemeinden eingeführt. Trotz dieses freudigen Anlasses, für zweieinhalb Jahre eine weitere Geistliche in der Gemeinde zu wissen, war die St. Salvatorkirche nur etwas stärker als zu den normalen Sonntagsgottesdiensten gefüllt. Vor allem FreundInnen der Vikarin aus Feuchtwangen und KommilitonInnen aus ihrer Studienzeit in Göttingen hatten sich zu diesem Anlass auf den weiten Weg nach Schweinfurt gemacht.

Pfrin. Bruckmann bat bereits in ihrer Begrüßung die Gemeinde, die Neue zu begleiten und zu unterstützen. Frau Mundinar sei für Gottesdienste, Seelsorge, Konfirmandenunterricht und im Religionsunterricht an der Friedrich-Rückert-Grundschule – dort in Begleitung von Diplom-Religionspädagogin (FH) Michaela Gobs-Knoche – mit tätig. Dadurch lerne sie, eigene Schwerpunkte zu entdecken. Zudem müsse sie viel Zeit im Predigerseminar in Nürnberg verbringen, das der Vorbereitung auf das II. Theologische Examen diene. Die Vikarin bedankte sich für die Laudatio. Sie freue sich auf die „Begegnung mit wunderbaren interessanten Menschen“. Ihre Ausbildung bezeichnete sie als „eine spannende Sache“.

Dann wurde sie von der Pfarrerin auf die Heilige Schrift und das evangelisch-lutherische Bekenntnis verpflichtet sowie auf ihre Bereitschaft, sich für den Dienst einer Pfarrerin ausbilden zu lassen, das Beichtgeheimnis zu wahren und ein Leben zu führen, das von der Bindung an Jesus Christus Zeugnis gebe. Antwort: „Ja, mit Gottes Hilfe.“ Die Segnung und Sendung am Altar erfolgte unter Begleitung von fünf Assistentinnen, zu denen erwähnte Religionspädagogin Gobs-Knoche, Ilse Heusinger als KV-Vertrauensfrau von St. Salvator, Mundinars Verlobte Sonja, ihre beste Freundin Lena und die Patentante Brigitte zählten.

Pfarrerin Bruckmann predigte über ein Wort des Apostels Paulus, das dieser an seine Gemeinde in Philippi gerichtet hatte: „Folgt mir, liebe Brüder (…), wie ihr uns habt zum Vorbild“ (Phil 3,17). Der Vorbildcharakter des Apostels bestehe nicht etwa in Leistungsstärke, sondern darin, „dass wir - wie er - Hoffnung wahrnehmen, aufnehmen und weitertragen, dass Gott an uns dran ist.“ Es gehe Paulus um Vergewisserung der Wertschätzung Gottes: „Wir sind ihm so viel wert, dass er uns nicht in ein Nichts vergehen lässt.“ Der Predigtschluss-Wunsch galt Frau Mundinar: dass sie im Vertrauen auf Gott immer neu motiviert werde, seine Freundlichkeit anderen nahezubringen und somit Vorbild zu sein. „Gott traut es uns zu, dass wir sein Licht weitertragen.“ Beim dem dann von der Pfarrerin der Vikarin überreichten, sorgsam verpackten Geschenk konnte es sich eigentlich nur um eine Laterne handeln.

Einen persönlichen Gruß überbrachte am Ende KV-Vertrauensfrau Heusinger. Ausdrücklich lobte sie die drei Entscheidungen der Vikarin, nämlich „dass du dich entschlossen hast, Theologie zu studieren, Pfarrerin zu werden und dein Vikariat in St. Salvator zu leisten.“

Für die musikalische Ausgestaltung des Gottesdienstes sorgten in bewährter Weise Petra Hurth an der Orgel und Karin Baltes mit Violine. Während ihres Nachspiels knallten bereits Sektkorken und ließen Händels Feuerwerksmusik assoziieren. Anschließend konnte jede und jeder beim kleinen Empfang im Kirchenschiff mit Vikarin Mundinar persönlich ins Gespräch kommen und ihr viel Kraft, aber auch Freude für ihre Arbeit im Neuland Schweinfurt wünschen.

 

Und hier die Selbstvorstellung der Vikarin:

Liebe Schweinfurterinnen und Schweinfurter,
ich heiße Eva Mundinar und bin seit dem 1. September Vikarin bei Pfarrerin Bruckmann in St. Johannis und St. Salvator. Aus diesem Grund darf ich mich Ihnen und Euch hier kurz vorstellen:
Ich wurde am 05.09.1986 in Münchberg geboren, was bedeutet – (diejenigen, die fix im Kopfrechnen sind, wissen es schon), – kaum fünf Tage in der Gemeinde, habe ich meinen dreißigsten Geburtstag gefeiert. Meine Kindheit und Jugend habe ich größtenteils in der Kleinstadt Feuchtwangen verbracht. Nach dem Abitur ging ich zum Theologiestudium an die Augustana-Hochschule in Neuendettelsau. Nachdem ich dort mein Grundstudium abgeschlossen hatte, zog es mich in eine etwas größere Stadt. Meine Wahl fiel auf Göttingen, wo ich, abgesehen von einem „Zwischensemester“ in Kiel, den Rest meines Studiums verbrachte, meine Verlobte kennen lernte und schließlich meine Examensvorbereitung absolvierte. Die Examensprüfungen legte ich dann von Juli bis September 2015 ab, und Anfang November war endlich klar: Ich hatte bestanden, und der Weg war frei. Ich konnte ein halbes Jahr in Jerusalem verbringen – ein Abenteuer, das bestimmt in der einen oder anderen meiner Predigten auftauchen wird.
Im Moment richte ich mich (Stück für Stück, oder besser: Umzugskarton für Umzugskarton) in Schweinfurt ein. Ich bin gespannt auf das, was die kommenden 2 ½Jahre bringen mögen, und freue mich darauf, Sie und Euch kennen zu lernen.
Mit herzlichem Gruß, Eva Mundinar
 
(aus: evangelisch in schweinfurt, Okt./Nov. 2016, S. 34)