Die gemeinsame Ausstellung „Lich T raum“ von Kirchen und Kunsthalle Schweinfurt mit Werken von Ludger Hinse wurde in einer bewegenden Feier eröffnet.
Instagram-Fotowettbewerb #lichtraumsw
Seit Aschermittwoch sind die bewegten Licht-Installationen des Künstlers Ludger Hinse in der St. Johanniskirche, in der Heilig-Geist-Kirche, in der krosskirche, im +plus.punkt sowie im St. Josefskrankenhaus in Schweinfurt zu sehen; ab 2. April dann auch in der Kunsthalle Schweinfurt.
Die Kunstwerke, die bis 5. Juli zu sehen sein werden, nehmen durch ihr stets unterschiedliches Lichtspiel die Besucherinnen und Besucher regelrecht gefangen. Sie laden ein, mit ihnen in Beziehung zu treten. Und so ist es nur konsequent, dass der Künstler ein kleines Lichtkreuz sowie weitere Preise stiftet und dazu einlädt, auf Instagram die besten Fotos mit dem Hashtag #lichtraumsw zu posten. Eine Jury wird die Gewinnerfotos auswählen.
Die Eröffnungsveranstaltung in St. Johannis am späten Nachmittag des Aschermittwochs wurde regelrecht überstrahlt von dem aus Plexiglas gefertigten und mit einer speziellen Folie beschichteten Lichtkreuz, der „Himmelsleiter“, das sich majestätisch langsam unter dem mittelalterlichen Kreuz im Chorbogen drehte und jeden Augenblick in anderen Farben schimmerte.
Ruhige Musik der Gruppe „Mutterklang“ (Angelika Eirich und Michael Scholl), die mit Klangsteinen, Flöten, Handpan und Gesang experimentierten, füllte den Raum und ließ Zeit, dieses außergewöhnliche Schauspiel zu betrachten.
Christof Hechtel vom Gottesdienstinstitut Nürnberg wies in seiner Rede darauf hin, dass schon der Name Ludger „Speer des Lichts“ bedeute. Er sei jedoch vielmehr ein „Fänger des Lichts“. Seine Kunstwerke fangen das Licht ein, leiten es weiter in den Raum der Kirche genauso wie in das Innere der Betrachtenden.
Hechtel wies auf die politische Dimension der Werke Hinses hin, der sich immer klar positionierte. „Vielleicht genügt es in unserer gegenwärtigen politischen Landschaft nicht, dass nur ein einzelner Künstler Lichtfänger ist. Vielleicht müssen wir alle zu Lichtfängern werden. Mündige Bürgerinnen und Bürger, die sich einschalten – wie man Lampen einschaltet – ins politische Geschehen.“ So gebe es von Hinse nicht nur die „Himmelsleiter“, sondern auch ein Kreuz in Erinnerung an die 250 Millionen Kinder, die Kinderarbeit leisten. Ein Kreuz in Erinnerung an die Mädchen und jungen Frauen in Lateinamerika, die sich prostituieren müssen, um zu überleben. Ein weiteres für die Kindersoldaten in Asien und Afrika und noch viele weitere. „Ja, wir brauchen Licht“.
Nach einem „Licht-Gebet“ von Ludger Hinse waren die Besucherinnen und Besucher zu einem Empfang im Kirchenraum eingeladen. Das in allen Farben schillernde Kreuz und die Reflektionen an den Kirchenwänden ließen viele noch lange verweilen.
Mehr Informationen finden Sie unter www.lichtraumsw.de – dort können Sie auch das umfangreiche Begleitprogramm mit Konzerten, Führungen, Gesprächen und Gottesdiensten herunterladen.Â
Die nächste Veranstaltung ist „Klänge in der Nacht“ am Freitag, 13.3., 20 Uhr in St. Johannis – eine „Kirchenführung im Dunkeln“ mit Musik und literarischen Texten, die schon seit zehn Jahren mit Licht und Dunkelheit spielt und diesmal die Werke von Ludger Hinse mit aufnehmen wird. (www.klaenge-in-der-nacht.de)Â
Bereits am nächsten Tag, 14.3. um 19:30, lädt der Heilig-Geist-Chor zum Konzert mit den „Sieben Worten Jesu am Kreuz“ in die Heilig-Geist-Kirche. (Eintritt: 10,-€, Schüler frei)Â
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Übersicht über das Begleitprogramm (PDF) | 8.9 MB |
Rede von Christof Hechtel, Gottesdienstinstitut Nürnberg (PDF) | 564.81 KB |