Eine Meisterleistung

Festgottesdienst zur Kirchenaußenrenovierung der Maßbacher Kirche

Trotz grauem Himmel und Wintereinbruch im Oktober (schnee)weiß leuchtend: die Bartholomäuskirche

Maßbach, 27. Okt. 2012. Es ging nicht etwa nur um einen neuen Außenanstrich, sondern auch um die Erneuerung sämtlicher Dachziegel samt Verbesserung der Dachentwässerung, sodann um die Schaffung eines behindertengerechten Zuganges zur Kirche, vor allem aber um das Auswechseln der morschen Balken, an denen die Glocken aufgehängt waren: Seit Ende März war deshalb die Bartholomäus-Kirche eingerüstet, und die Glocken mussten schweigen.
Aber nun wurde der Abschluss der Außenrenovierung in einem nachmittäglichen Festgottesdienst gefeiert – natürlich mit vollem Geläut, mit Orgel, Posaunen und Chorbeiträgen, so wie es sich gehörte.
Auch der Choral „Tut mir auf die schöne Pforte“ durfte nicht fehlen. „Ein schöneres Lied für den heutigen Tag kann ich mir gar nicht vorstellen“, bekundete Magdalena Dünisch, Stellvertretende Landrätin von Bad Kissingen, später in ihrem Grußwort. Doch nicht nur sie lobte das „hervorragend gelungene Werk“; auch Gemeindepfarrerin Eva Thelen griff in ihrer Begrüßung die hochfliegende Bibelstelle „Hier ist die Pforte des Himmels“ auf, ebenso wie die Lektorin das beziehungsreiche Jesuswort „Heute ist diesem Haus Heil widerfahren“ zitierte.
Kein Geringerer als Regionalbischof OKR Christian Schmidt hielt die Festpredigt. Eingangs betonte er, dass er Maßbach erst vor zweieinhalb Jahren anlässlich der Ordination der Gemeindepfarrerin Eva Thelen besucht habe. Von weitem habe er nun schon gesehen, wie die Kirche und das frische Kupferblech leuchteten. Freilich seien die Menschen in ihr der wunderbarste Schmuck. In der Kirche gehe es um gemeinsames Leben. Gerade ein geistliches Leben zu führen, sei für den Einzelnen angesichts zu vieler Ablenkungen schwer. Das Gotteshaus helfe, zur inneren Ruhe zu kommen. Es vermittle Stille und Gemeinschaft in einer lauten Welt. Zudem sei die Kirche Anwalt des Lebendigen und der Ort, „wo wir hören, dass Gott mit uns gemeinsame Sache macht.“ Zusammen mit der Gemeinde übte der sangesgewaltige Oberkirchenrat von der Kanzel aus den zu dieser Botschaft passenden Kanon ein: „Einsam bist du klein, aber gemeinsam werden wir Anwalt des Lebendigen sein.“   

Den Grußwortreigen eröffnete Diakon Martin Weißenberger im Namen der katholischen Kirchengemeinde St. Kilian. Er zitierte die Volksweisheit „Man reißt das Haus nicht ein, das Väter fest gebaut. Doch richtet man sich's ein, wie man's am liebsten schaut." Die Kirchenrenovierung sei ein Werk, worüber man froh sein dürfe. „Lassen wir uns von der Freude Gottes anstecken!“ Der Diakon wünschte, dass die beiden Kirchengemeinden zu einer Einheit zusammenwachsen könnten.
Peter Fluhrer vom Architektenbüro Grellmann-Kriebel-Teichmann/Würzburg freute sich, wenigstens „ein Stückchen Baugeschichte geschrieben“ zu haben und erinnerte daran, dass es bereits 1993 erste Überlegungen zur Kirchenrenovierung gab, dann 2003 unter dem damaligen Hausherrn Pfr. Walter Neunhoeffer die Innensanierung in Angriff genommen wurde und nun, wieder (knapp) zehn Jahre später, auch – noch dazu termingerecht! - das Äußere der Kirche in neuem Glanze erstrahle.
Als Letzter ergriff KV-Vertrauensmann Artur Schneider das Wort: „Maßbach hat ein Schmuckstück mehr!“ Er dankte Gott für die unfallfreie Durchführung der Baumaßnahmen und bedankte sich sodann unter großem Gemeindebeifall bei Pfarrerin Thelen für ihren Mehraufwand an Büroarbeit: Sie sei „in den vergangenen eineinhalb Jahren so richtig gefordert“ gewesen und habe „eine Meisterleistung“ vollbracht - und dies, obwohl sie erst am 1. März 2010 die Amtsgeschäfte übernommen hatte. Dank zollte er auch ihrem Mann Christian, dessen Oboe übrigens im Gottesdienst zu hören war, für seine Geduld.
Beim anschließenden Empfang in der Pfarrscheune ließ sich die von Klaus Bub arrangierte Fotoausstellung bewundern. Der Leiter des Heimatmuseums Poppenlauer hat die Renovierungsarbeiten der Kirche akribisch und aus allen Perspektiven fotografisch dokumentiert.
Schade nur, dass die Pfarrerin die Gemeinde schon zum Jahresende wieder verlässt. So wird, abgesehen von Weihnachten, der nächste Festgottesdienst in der nun innen und außen strahlenden Maßbacher Kirche am 30. Dezember (10.00 Uhr) vom Abschied von Frau Thelen geprägt sein.