Heike Gröner lud in den Mehrgenerationengarten ein
Schweinfurt, Sa. 17. Mai 2014. Ein unauffälliger, schlichter Bretterverschlag direkt an dem vierspurigen, viel befahrenen Stadtring Am Oberen Marienbach – und dahinter ein Biotop, geradezu ein Stück vom Paradies, das wieder einmal Jung und Alt weit offen stand. Die über die Bretterwand hinausragende Unterfranken-Fahne deutete es zumindest an: Zum zehnten Mal erging von Heike Gröner, der Vorsitzenden des Frauenbundes Schweinfurt, die jährliche Einladung in den Mehrgenerationen-Garten zu einem geselligen Nachmittag: „Jugend trifft Senioren“.
Und (fast) alle folgten auch in diesem Jahr wieder ihrem Ruf: Detlev Ziga / Würzburg, zuständig in der Regierung Unterfranken für Flüchtlingsberatung, Aussiedlerarbeit und Integration, Stadtrat Jürgen Montag, der Referent für Soziales, Jugend, Sport und Schulen, und weitere Stadträte wie Theresa Scheffbeck und Maximilian Grubauer; denn schließlich ist auch Frau Gröner seit 13 Jahren CSU-Stadträtin! Neben den Politikern gaben sich natürlich viele Besucherinnen und Besucher ein Stelldichein, darunter zahlreiche Russlanddeutsche, aber auch im „wunderschönen Schweinfurt“ (so Frau Gröner enthusiastisch) heimisch Gewordene aus anderen Ländern. Jedenfalls schienen mehr Schweinfurter Bürger als in den Jahren zuvor gekommen zu sein, denn die Plätze waren bereits 20 Minuten nach dem offiziellen Beginn belegt.
Alle genossen das warme Frühlingswetter. „Denn jeder Frühling hat nur einen Mai“, sang dazu treffend der Frauenchor Harmonie unter seiner bewährten Leiterin Olga Baluyev, und: „Das gibt’s nur einmal, das kommt nie wieder …“ Da kam natürlich rasch Schunkelstimmung auf, noch dazu, als es Kuchen satt gab. Die Seniorenband, seit Jahrzehnten treu geleitet von Herbert Brehm und im Mehrgenerationen-Garten nicht wegzudenken, „heizte“ ebenfalls kräftig ein: „Ja, wenn die Sonne erwacht in den Bergen …“. Darüber hinaus trug ein Klarinetten-Akkordeon-Duo – Vater mit Sohn! – aus der Ukraine melancholisch-russische Weisen und gleichfalls Evergreens wie das „Doktor-Schiwago“-Thema „Weißt du, wohin mein Herz auf Reisen geht?“ bei.
Detlev Ziga lobte in seinem Grußwort die Integrationsanstrengungen, die der Frauenbund erfolgreich unternehme; dies sei wohl Frau Gröners „Lebensaufgabe“. Sodann wurde eine Auszeichnung, dotiert mit 1500 Euro, verliehen: Bianca Leitz-König, seit dem 1. Juli 2013 für ein Jahr amtierende Präsidentin des Rotary-Club Peterstirn, überreichte den symbolischen Scheck an Alexander Krüger, den Sprecher der Jugendgruppe TeamSpirit (“Gemeinschaftsgeist“). Diese engagiert sich für die Integration junger Menschen, die gerade erst nach Deutschland gekommen sind, bietet aber auch Senioren mannigfaltige Hilfestellungen an – sei es in punkto Gartenarbeit, sei es durch Unterstützung sozial Schwacher beim Umzug in eine andere Wohnung. Besagter Geldbetrag stammte aus dem Erlös beim traditionellen „rotarian Rowdy River Raft Race“ an der Gutermann Promenade, weshalb Frau Leitz-König mit Paddel auftrat. Schade nur, dass TeamSpirit an diesem Tag keine Kostprobe ihres Trachtentanzkönnens bot.
Man konnte sich nur schwer aus dem Paradies hinter der Bretterwand lösen. Denn die Verköstigung war einfach zu verführerisch. An den Losverkäuferinnen kam man ebenso wenig vorbei wie an der Blumenbinderin, die wunderbare Sträuße zusammenstellte. Und Frau Gröner ließ sowieso niemanden gehen, ohne gleich eine neue Einladung auszusprechen. Am Ende des Jahres, exakt am Nikolaus-Samstag, dem 6. Dezember, wird nämlich der Frauenbund, der zurzeit 970 Mitglieder zählt, sein 90-jähriges Bestehen groß im Evangelischen Gemeindehaus feiern. Manche Dame sei bereits sei 65 Jahren dabei, betonte Frau Gröner und erinnerte an das Motto und Logo „Gutes gemeinsam tun“. Nein, dieser werbenden Einladung kann sich keine und keiner entziehen. Warum auch! Man sieht sich.